und
Mühleninteressierte.
Müller
ist ein fast ausgestorbener Beruf, wie viele alte Handwerksberufe auch. Der
Müller heute ist der: „Verfahrenstechnologe/technologin
in der Mühlen- und Getreidewirtschaft“. Diese
Kolleginnen und Kollegen be- und verarbeiten auch heute, wie die Müller früher
Getreide zu Mehl und Schrot für die Ernährung von Menschen und Tieren.
Für
die Müller in den kleineren Mühlen, hier vornehmlich in Wind- und Wassermühlen,
entstand ab Mitte des 19. Jahrhunderts, durch die Errichtung von Großmühlen
eine starke Konkurrenz. Viele Mühlen wurden in den letzten 150 Jahren
stillgelegt.
Um
die verbliebenen Mühlen als Kulturgut zu erhalten bemüht sich die Mühlenvereinigung Niedersachsen/Bremen e.V. und
viele örtliche Mühlenvereine um den Erhalt der historischen Mühlen. Um das
Wissen, um das Müllerhandwerk weiter zugeben, wird an einigen Standorten in
Niedersachsen die Ausbildung zur Freiwilligen Müllerin/Müller angeboten.
In
diesen Lehrgängen geht es besonders darum eine historische Mühle zu bedienen
und den Besuchern an Mühlentagen die Mühle zu zeigen. Es hat sich aber auch gezeigt,
dass für die Freiwillige Müllerinnen und Müller eine Weiterbildung sinnvoll
ist, um einige Themen zu vertiefen.
Ich
möchte mit meinem Wissen und Berufserfahrung als Müllermeister und Mühlenbau-techniker
(DMSB) dazu beitragen, dass das Müllerhandwerk nicht ganz in Vergessenheit
gerät.
Mühlen sollen als arbeitende Denkmäler erhalten
bleiben.
In
Wochenendkursen über eine Zeit von 6 – 8 (10) Stunden kann ich folgende Themen
anbieten.
1.
Der Mahlgang
- Vom Reibstein
zur Mahlmaschine, geschichtliche Entwicklung
- Der
Mahlgang: seine Bauteile und die
Anwendung.
- Mühlstein
schärfen, warum schärfen:
Einweisung in
das Mühlstein schärfen
2.
Das Innere der
Mühle
Das gehende Werk in Wind- und
Wassermühlen
- Getreidereinigung:
Maschinen und ihre Verwendung
- Mahlmaschinen: Mahlgang, Walzenstuhl, Hammermühlen
und sonstige Mühlen
- Sieben und
Sichten: von der Beutelkiste zum Plansichter
- Mischen: Bauarten, warum wird gemischt
- Förderung in der
Mühle: Schnecke, Elevator
und sonstige Fördermaschinen
3.
Vom Korn zum Mehl
- Brotgetreide: „Kleine Getreidekunde“
- Getreidereinigung: Warum muss gereinigt werden
Besatz
im Getreide
Reinigungsmaschinen
- Vorbereitung
zum Mahlen: Warum wird genetzt
- Was ist Schrot, was ist Mehl
- Getreide
schroten mit einem Mahlgang
- Getreide
mahlen mit Mahlgang oder Walzenstuhl
- Mahlen
in mehreren Stufen (Passagenmüllerei)
- Sichten
(Sortieren), Schrot – Grieß - Mehl
- Mischen
4.
Sicherheit und
Sauberkeit in der Mühle
Ohne Sauberkeit keine Sicherheit.
Ein Spruche der Müller war früher:
„Vom Fegen und Kehren muss der Müller sich
nähren“.
An Beispielen werden wir zeigen, wo
Gefahr in der Mühle sind.
5.
Vorträge
Zeit: ca. 90 – 120 Minuten
a. Vom Reibstein
zum Walzenstuhl
Geschichtliche Entwicklung der
Zerkleinerung des Getreides für die
menschliche und tierische Ernährung.
b. Mühlen in Kunst und Literatur
Mühlen bei Lenado da Vinchi, Dürer, Don
Quichotte, Wilhelm Busch
bis ins 20. Jahrhundert